2020

Kegeln im Januar – ein schnappsiger Jahresauftakt…

.. am Freitag, 24. Januar öffnete die Bergklause erstmals im neuen Jahrzehnt für die Wurstpumpen ihre Pforten. Muntere sieben Würstchen (trotz fortschreitendem Alter immer noch knackig wie würzige Pfefferbeißer) hatten sich eingefunden um den Jahresauftakt des Kegelsports miteinander zu begehen. Verstärkt wurde das Stammpersonal durch den immer gern gesehenen Gastkegler Hütte und dem Kegeldebütanten Leo „The Lion“ – ein aufstrebender Stern am Dartshimmel, aber ob er sich auch an der Kegelkugel bewähren konnte?

Nachdem man sich bei dem ein oder anderen Pilschen schon mal über die Kegelmuttis beruflicher Tätigkeit bei Firma Brockhaus auslassen konnte, er schreibt da wohl den Band „Das große Quasseln“, wurde darüber spekuliert, ob der Arnsberger Verwaltungsleiter und Aufsichtsratschef der Stadtwerke, in Fachkreisen liebevoll RaPau gerufen, nun auch auf 450 Euro Basis mit Masurke im Felsenkeller kellnert. Man wird aber wohl erst selber dort Gast werden müssen um eine entsprechende Antwort auf die Frage zu erhalten.

Nun, endlich ging es runter auf die Bahn und lang ließ es sich Korbs C auch nicht nehmen die obligatorischen Begrüßungsworte, welche er heute anstelle des in den Skiferien weilenden Kegelvater Bonno sprechen durfte, an die Gemeinde zu richten. Wie immer kurz, knapp und knackig auf den Punkt gebracht. An dieser Stelle, so viel Zeit muss sein, erwähne ich gern noch die Würste, welche an diesem Abend leider im Fleischwolf hängen geblieben sind und es daher nicht auf die Bahn geschafft haben: Bonno (s.o.) / Pluto (Bahn fahren am Folgetag) / KorPi (Heja BVB)/ Hülse (Fima calling) und leider auch kurzfristig Scheune (Lernphase und in daher Angst vor HELMpeter am Folgetag).  Naja, bevor es überhaupt ans sportliche gehen konnte ließ Kegelbruder Kerschi direkt mal eine Runde Schnaps ankarren um mit uns auf seinen Ehrentag anzustoßen. Es sollte nicht die einzige Runde Schnaps an diesem Abend bleiben. Dann ging es los. Kegelsport. Phantastisch. Ein Sport für jedermann der einem für einige Stunden die Qualen und Sorgen des Alltags nehmen kann. Endlich konnten die ersten Kugeln geworfen und Hölzer umgestoßen werden. Dabei ist es egal ob man eine neuere & aalglatte Kugel mit mehr Gewicht oder eine mittleren Durchmessers inklusive rauen Abnutzungserscheinungen und tiefen Rillen wählt – wichtig ist es doch die Energie zu spüren die dieses Sportgerät freisetzt. Wahnsinn. Dafür lieben wir diesen Sport und fiebern alle vier Wochen auf diesen Termin hin.

Aber jetzt genug gequasselt. Das sportliche Niveau hat sich in den letzten Jahren einfach gehoben, man kann guten Gewissens behaupten das es linear zum Anstieg des Alkoholkonsums ebenso angestiegen ist. Daher möchte ich zum Spielverlauf auch gar nicht viel sagen, herausragend waren aber sicherlich die mehrfachen 9er Würfe von Mossi und Gastkegler Timo. Das hat es so schon lange nicht gegeben.

Während das Ligaspiels, welches, ebenso wie das Pokalhalbfinale zwischen Mossi und Schroke, sehr spannend verlief waren auch die Gesprächsinhalte heute wieder nicht von schlechten Eltern. Der Schwamm, welcher normalerweise dazu dient dem Kegler ein feuchtes Händchen zu verschaffen, durfte zwischendurch Modell stehen. Ein Kegelbruder war der Meinung, dass dieser dem Gehirn eines berühmten Rennfahrers sehr nahekommt, welcher sich aktuell in seiner schweizerischen Wahlheimat von seinem schweren Skiunfall erholt. Zudem, nach einem kurzen Emotionsrückfall in alte Zeiten, sinnierte Bamsi darüber, dass es kein Problem sei mit der flachen Hand gegen die Wand zu hauen, da passiert dann nichts, so führte er aus. Dies wiederum veranlasste einen weiteren Kegelbruder dazu die scherzhafte, aber nicht ernstgemeinte These aufzustellen, dass dies ja dann wie zu Hause bei der Frau sei, also mit der flachen Hand… lassen wir das. Erwähnt sei noch, dass Korbs Quassel es sich nicht nehmen ließ, sichtlich gerührt und um Worte ringend, unserem frischgebackenen Papa Wixi den obligatorischen Wurstpumpenstrampler für seinen Sprössling zu übergeben. Ergreifende Momente. Naja… Ungeklärt blieb an diesem Abend nur die Frage, ob, und wenn ja warum, Korbs Gertrud Federn gelassen hat. Diesem sollte, am besten in Person von Korbs Dieter, mal näher nachgegangen werden.

Zurück zum Sport. Leider wurde das Ligaspiel an diesem Abend wieder durch die 88er Regel per Blitz K.O. beendet. Es war ein spannendes Spiel, 2 Runden waren noch zu spielen und die führenden Kegler hatten die 88 ohnehin schon überspielt. Leider (ist nicht persönlich zu nehmen und geht auch nicht gegen die Leistung des Kegelbruders) war es dann Wixi vergönnt sich den Sieg zu holen und das Spiel somit zu beenden. Ich halte nichts von dieser Regelung und werde, wenn ich meiner Tätigkeit als Chronist nachgehe, an dieser Stelle meine Meinung immer klar äußern – Pro Abschaffung der 88er Regelung – für einen sauberen und ehrlichen Kegelsport. Das Podest komplettierten an diesem Abend Schroke (93 Holz) auf Rang zwei und Mossi auf dem Bronzerang mit 91 Hölzern (das sind jeweils eine ganze Menge, im Arnsberger Wald ist aber nochmehr Holz umgeschubbst worden. Ich hoffe nicht das der Borkenkäfer irgendwann die Kegelhölzer befallen wird). Das Pokalduell, welches durch den oben beschriebenen 88erKliffitti auch abrupt beendet wurde, ging somit auch an Schroke. Trotzdem, herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Finale.

Gastgkegler Leo wurde an diesem Abend letzter des Ligaspiels – Darts ist sicherlich mehr sein Sport aber dennoch darf er sich bei Gelegenheit gern wieder als Gast der Wurstpumpen zeigen. Herrlicher Mensch und guter Tassengenosse. Der Mann hat Brand, sorgte für 2 Runden und war am Folgetag schwer beeindruckt von der Leistung der Würste. Auf allen Ebenen versteht sich, an der Kugel und am Glas. Und, um die Brücke zur Überschrift zu bauen, das war dieses Mal wirklich wieder ein alkoholischer Abnutzungskampf. Ich weiss nicht wem die Runden alle zuzurechnen sind aber ich kann mich an Wachholder, Underberg, Linie Aquavit, Ouzo, Fernet, Jägermeister, Eierlikör,  Pfeffi und Korn erinnern. Und irgendein güldenes Gesöff. Teils in doppelter oder dreifacher Menge. Das war wirklich wieder vom aller feinsten  und sorgte bei dem ein oder anderen sicherlich für einen Samstag zum Abgewöhnen.

Nachdem Ligaspiel wurde noch kurz der Klassiker unter den Teamspielen gespielt – Sechstagerennen. Dazu geht aber aus meinen Aufzeichnungen nicht mehr viel hervor, demnach schließe ich die Chronik nun mit dem Verweis darauf, dass sich die Würste besonders auf den nächsten Termin freuen, dass alljährliche Karnevalskegeln im Gambrinus. Ein Highlight im Kegeljahr, dass wird sicher wieder großartig. Bis dahin bleibt nur eins zu sagen: Gegen den Blitz K.O. und für einen ehrlichen und traditionsbewussten Kegelsport!

 

Karnevalskegeln ohne Bandwurm

Wenn Kim Jong-un, ein Eskimo, Peter Neururer, ein Panzerknacker, ein Mexikaner, ein Äffchen, ein Deputy-Sheriff, ein Ossi-Asi und Ace von Kiss sich am Sonntagvormittag zum Saufen treffen, ist das entweder ein ganz kranker Traum – oder die Wurstpumpen zelebrieren ihr jährliches Karnevalskegeln. Um Hackenschlag halb 12 trafen sich Kerschi, Schroke, KC, Bonno, Bamsi, Patta und Mossi sowie die beiden Gastkegler Calvin und Schuster (Reihenfolge der Kostüme ist mit der der Anwesenden gleichzusetzen – das erfordert Mitdenken des Lesenden) am/im Gabrinus, um verkleidet auf Hölzerjagd zu gehen. Verzichten mussten die Würste auf Pluto, Wixi, Ötte, Hülse und kurzfristig auf Schneune.

Allerdings wurden die weiteren Pläne – wie jedes Jahr sich nach dem Kegeln den Umzug anzugucken und dann in die Kneepe zu stolpern – durchkreutzt: Ein Sturmtief sorgte darfür, dass der „Bandwurm der Freude“, wie ein Kegelbruder den bunten Zug durch die Stadt einst nannte, ausfallen musste. Also fasste die durstige Meute den Plan, direkt nach dem Kegeln ein Häuschen weiterzuziehen – ein Vorhaben, das Kegelvater Bonno in seiner gewohnt knappen Begrüßungsrede befürwortete: „Ich will keine großen Reden schwingen, ich will schnell in die Kneipe.“ Bevor das sportliche Geschehen begann, entbrannte eine Diskussion über die im März anstehende Jahreshauptversammlung, die offenbar einige Kegelbrüder in terminliche Schwulitäten bringt. Der Termin für die Versammlung stehe aber schließlich schon länger fest, äußerte Mossi, woraufhin Bonno entgegnete: „Der Geburtstag von meinem Onkel steht seit 50 Jahren fest.“

Sportlich wurde es durchaus interessant auf dem ungewohnten Terrain unterhalb von Schrokes Lieblingsrestaurant. Der musste nämlich gegen KC im Pokalfinale antreten. Dessen Bruder machte dem Finalisten aus der eigenen Familie wenig Hoffnung auf einen Triumph: „KC hat das Pokalfinale verloren, als Schroke heute Morgen aufgestanden ist“, anlysierte Patta treffend. Und tatsächlich hatte KC kaum eine Chance: Korbs Patrick gewann das Spiel durch Blitz-K.O. vor Schroke, der sich damit bei der fünften Auflage des Wettbewerbs zum vierten Mal den Pokalsieg sicherte. Das Treppchen komplettierte Bamsi, der erneut eine ansprechende Auswärtsleistung abrief. Den letzten Platz belegte Gastkegler Schuster.

Mit der Bahn im Gambrinus kam es immer wieder zu Problemchen: So kegelte Bamsi in einer Runde zu früh, die Bahn zählte den Wurf trotzdem – und ein Holz, das gar nicht gefallen war. Mossi hingegen traf ein Holz, das sich in die Pumpe stellte und nicht gezählt wurde. Als Kerschi im zweiten Wurf abgeräumt hatte und noch einmal in die Vollen werfen durfte, zog die Bahn die Kegel nochmal hoch, nachdem seine Kugel schon auf dem Parkett war. Pech für Kerschi: Die Murmel traf keinen Pin, der Wurf wurde trotzdem gezählt – die Bahn hat eben Recht!

Auch mit den Getränken lief es – trotz anfänglichen Amüsements des Kellners über unseren vorgeschlafgenen 13-Minuten-Takt – eher schleppend. Das veranlasste Bamsi zu folgender Aussage: „Zuletzt nüchtern gekegelt habe ich 1994 beim Kindergeburtstag von Tobi Kriesmeier!“ Als KC der Runde einen Jägermeister spendierte, gefiel das Schuster weniger: „Ich wünsche dir zwei Wochen Durchfall!“ Darauf entgegnete Chrissi: „Meistens ist das nach zwei Tagen gegessen.“

Nach dem Ligaspiel spielten die Sportkegler und Opa-Unken noch eine Runde Fußball, bevor die gefüllten Kneipen in der Arnsberger Altstadt unsicher gemacht wurden. Auch ohne Bandwurm war es mal wieder ein sehr gelungenes Karnevalskegeln.

 

Juli-Kegeln

Als wir an einem verregneten Sonntagmorgen im Februar ausgelassen als Piraten, Cowboys oder Indianer die Kegelbahn im Gambrinus unsicher machten war wohl niemandem klar, dass es bis Juni diesen Jahres das vorerst letzte Kegeln gewesen sein sollte. Die nervige, überflüssige wie beschissene Corona-Pandemie machte auch uns Würsten den Garaus und zwang uns zu einer Zwangspause inklusive Saisonabbruch. Demnach trafen wir uns am Freitag, 10.07.2020 zum Saisonauftakt in eine verkürzte Kegelligasaison 2020/2021 vor unserem geliebten Kegellokal Bergklause. Bereits in der Woche zuvor konnten im Rahmen der nachgeholten JHV die Rahmenbedingungen geregelt werden und so sollte an diesem Spieltag auch erstmals wieder im traditionellen Modus, sprich ohne die umstrittene und wenig zielführende Blitz K.O. Regelung gekegelt werden. Apropos JHV – diese hat erneut die Umbesetzung einiger hochoffiziellen Pöstchen ergeben und dementsprechend durfte Pluto als ganz alter, alter und nun wieder neuer Kegelvater zum Saisonauftakt bereits seine dritte Antrittsrede halten. Ebenso wird das Amt des Abteilungsleiters Schwimmen von einem alten Bekannten besetzt: Bamsi muss in seiner vorherigen Amtszeit von 2015 – 2017 so überzeugende Abteilungsarbeit geleistet haben, dass die Versammlung ihn in der Vorwoche erneut in Amt und Würden hievte und durch das Votum somit auch gewisse Erwartungen an ihn richtete. Um diesen gerecht zu werden hatte der Abteilungsleiter kurzfristig das beliebte Schwimmfest umgemodelt und anstelle eines Extratermins das Juli Kegeln zum Mottokegeln „Schwimmfest“ deklariert. In dem Sinne wurde die Bahn mit Wasserbällen und Quitscheentchen dekoriert, die Würste erschienen statt in der üblichen Wurstpelle im Strand- oder Badeoutfit und der ganze Abend stand im Zeichen des kühlen Nass‘.  Zudem hatte der Abteilungsleiter für jeden noch ein schickes Hawaiikettchen und einen feschen Cowboyhut besorgt -einige Badenixen am Strand von Platja de Palma hätten sich sicher die Finger nach dem ein oder anderen in knapper Kleidung erschienenen Kegelbruder geleckt. Heiße Boys waren das die die Bergklause zur neuen Schinkenstraße mutieren ließen. Der Glösinger Bergeshang – das kurzfristige El Arenal des Sauerlands – nur gut das keine Lügenpresse auftauchte und auch hier wieder einen Lockdown herbei beschwor wie beim großen Bruder des Ballermanns.  Als Gastkegler ließ es sich unser Beachboy SchuSchu JP Schuster nicht nehmen zum Saisonauftakt mit uns einige Kugeln in die Bahn zu dreschen. Ein immer gern gesehener Gast im Kreise der Würste dem der Kegelsport ans Herz gewachsen ist und der zudem ein überaus zuverlässiger Durstkumpan ist. Immer Brand, immer Bock – das lobt man sich. Verzichten mussten wir im Juli leider wie gewohnt auf Hülse – hoffentlich kommt ihm der künftige Kegeltermin auf‘m Samstag dann besser entgegen. Wir vermissen Dich Junge. Ebenso mussten Mossi wegen eines Seminars und Wixi passen – dieser fehlte ohne Abmeldung und hatte wohl keine Badekleidung mehr finden können. Schade drum. Dann ging es los und die Saison war eröffnet. Ich könnte mich hier jetzt am sportlichen Geschehen abhandeln, mache ich aber nicht da eher unspektakulär. Es wurde auf gutem Niveau gekegelt, am Ende hat wie immer Schroke gewonnen – es folgten KC und Pluto auf den Plätzen 2 und 3. Der Wahrheit die Ehre – knapp 14 Tage nach dem Kegelabend weiß ich leider nicht mehr alles so genau und meine Aufzeichnungen sind ab einem gewissen Zeitpunkt auch nicht mehr gut zu entziffern. Aber was ich noch weiß: Es gab jede Menge Bier, jeder Menge Schnaps und, passend zum Motto, gab es einen extra vom Bergklausen Team besorgten Eimer Sangria. Öttes Vermutung, dass das leckere Getränk in den Weinreben des Bergeshangs selbst hergestellt worden ist, lassen wir mal dahingestellt – aber einem Feinschmecker wie ihm mag ich auch nicht widersprechen. Das Zeug wurde dann auch gut runtergespült und sorgte bei dem ein oder anderen am Morgen danach sicher für ein Feeling wie nach einer durchzechten Nacht am Ballermann- womöglich noch im fremden Zimmer.

Festzuhalten ist – es war ein anderer Saisonauftakt, vor allem aber war es ein weiterer legendärer Abend der gezeigt hat, dass alle gallig waren endlich wieder zu kegeln und wie wichtig es ist, dass wir diesen verdammten Sport in Kombination mit ausreichend Aufnahme von Flüssignahrung auch weiterhin in aller Regelmäßigkeit ausüben. Wir sind eine geile Truppe und dieser Kegelclub macht einfach Bock. SO, jetzt wisst ihr wie es war und wie es immer sein wird. Geil! In dem Sinne – AUF DIE WÜRSTE. Und: Nach Blitz K.O. bleibt nach Blitz K.O. – für den Erhalt des traditionellen Kegelsports.

 

Kegeln im August 2020

Wer die Niederschriften über das bunte Vereinsleben des nettesten Kegelclubs im Sauerland aufmerksam verfolgt, weiß, dass normalerweise im achten Monat des Jahres schmissige Live-Musik durch die ehrwürdigen Hallen der Bergklause hallt. Doch was ist in diesem Jahr schon normal? Corona machte auch dem in den vergangenen Jahren fast schon zur Tradition gewordenen Zwetzschler-Kegeln mit 1a-Mucke aus dem Keyboard des beliebten Alleinunterhalters einen Strich durch die Rechnung.

Also versammelten sich insgesamt neun Würste sowie Gastkegler Mini-Hüpper, der sich im knallharten Bewerbungsverfahren auf die erste Facebook-Stellenanzeige durchgesetzt hatte, in den Katakomben der Klause, um auch mit Musik aus der Konserve dem Kegelsport, aber auch der Geselligkeit zu frönen. Weil sowohl Kegelvater Pluto, der kurzfristig wegen seines Umzugs in sein neues Eigenheim passen musste, als auch seine Kegel-Ehefrau Bamsi (Love!) nicht zugegen waren, wurde der überraschte Kassierer Kerschi kurzerhand mit der Aufgabe betraut, die durstige Meute in den Abend einzuführen. Neben den Kegel-Eltern hatte auch Wixi alias Mesti für den zweiten Spieltag der verkürzten Saison 2020/21 abgesagt, Kerschi bat die Anwesenden im Gedenken an die drei Abwesenden, eine Sekunde ruhig zu sein.

Als der sportliche Teil des Abends dann endlich begann, fiel den übrigen Sportkeglern und Opa-Unken auf, dass Korbs Christian ganz schön licht auf der Pläte wird. Regain Männer Schaum könnte da helfen. Ötte ließ es sich nicht nehmen, gleich zu Beginn des Abends eine Runde Schnaps zu spendieren. Auf den Hinweis, dass das ja Pflicht sei, entgegnete der Köter: „Selbst wenn ich nicht müsste, würde ich wollen!“ Glück hatte Ötte, dass er nur zehn Destillate kredenzen musste und nicht zwölf: Gerüchten bzw. dem Kontaktrückverfolgungszettel (geiles Wort!) zufolge waren nämlich auch Edgar-Maria Teschner und Dieter Schöppe beim Kegeln zugegen.

Bonno ging mit niedrigen Ansprüchen in den Abend. Sein einziges Ziel: keine Pumpe werfen. Bis zur dritten Runde klappte das hervorragend, danach schmiss er die Murmel in einem Durchgang gleich dreimal neben die Bahn – aus die Maus. Möglicherweise lag es auch am Geisterkegeln, denn ein Kegelbruder stellte korrekterweise fest, dass ja gar keine Zuschauer anwesend waren.

Zum ersten Mal waren die Wurstpumpen aber übrigens zum neuen Termin in sportlicher Betätigung, ab sofort gibt die Truppe sich schließlich samstags die Ehre in den heiligen Hallen am Bergeshang. Das führte auch dazu, dass der großartige und unvergleichliche Hülse nach gefühlten drölf Jahren endlich mal wieder an einem regulären Kegelabend teilnehmen konnte – sehr zur Freude seiner Kegelbrüder. Aber auch Flori selbst, der mit seiner unverkennbaren 80er-Jahre-Trucker-Matte in Oeventrop erschien, war die Begeisterung anzumerken, endlich wieder im Kreise der Würste zu sein. Er hat sich nach eigener Aussage wie ein kleines Kind aufs Kegeln gefreut. „Ich habe sogar extra um 15.45 Uhr Feierabend gemacht, damit ich den Zug um 16.30 Uhr nicht verpasse“, berichtete er, als er der Runde einen – mehr oder weniger – köstlichen Schnaps servierte. Korbs Patrick veranlasste der Geschmack der Spirituosen zu einer steilen These: „Freitags gab‘s immer bessere Schnäpse.“

Korbs Christian möchte eine schöne Bierfotze ausschlecken, was aus Hülses Sicht „ja nur menschlich“ sei. Als Kerschi ein Facebook-Live-Video starten wollte, polterte Ötte: „Ich kegel jetzt nicht, damit sich Gurke zu Hause einen schruppen kann!“ Scheune merkte angesichts des neuen Termins an, dass es sein könne, „dass ich samstags auch mal dicke zum Kegeln komme“. Sein Bruder Björn entgegnete: „Alles klar, ****.“

Kurz zum Sportlichen: Schroke gewann das Ligaspiel deutlich vor Kerschi und Patta. Mini-Hüpper bekam nach vielversprechendem Start am Ende doch noch die rote Laterne und durfte seine Gastgeber ebenfalls mit einem Schnäpschen beglücken. Ötte ist übrigens ein Serienfurzer. Hülse kredenzte seinen Mitstreitern später noch eine Runde und reimte: „Eigentlich ist das nur ein Zeichen der Dankbarkeit – für die, die ihr hier versammelt seid.“

Nach dem Ligaspiel entschloss die Runde sich nach intensiver Diskussion dazu, das beliebte Fußballspiel zu spielen. Nachdem Team Wand das Hinspiel mit 5:4 gewann und Team Tisch sich im Rückspiel ebenfalls mit 5:4 durchsetzte, feierte Team Wand im Entscheidungsspiel einen 5:1-Erdrutschsieg. Doch anstelle von einer Runde Schnaps pro Runde, die das jeweilige Verliererteam eigentlich spendieren muss, gab es am Ende nur eine Runde der Gesamtverlierer. Das erzürnte Ötte: „Statt drei Schnaps trinken wir nur einen – das ist Selbstbetrug.“ Der Ex-Kegelvater beruhigte sich aber schnell, sodass der Abend harmonisch an der Theke der Klause endete.

 

September

Ein verregneter Abend zu Ende September, 1930 und einkehrende Dunkelheit. Während sich halb Deutschland zu Hause auf der platt gesessenen Couch auf den einkehrenden ungemütlichen Herbst einstimmt schmeißen sich die netten Kegler aus dem Sauerland in ihre Wurstpelle und machen sich auf ins Kegellokal Bergklause um das September Kegeln zu zelebrieren. „Die Bock“ war vorhanden, alles bereitet für einen schönen Kegelabend, einzig ziemlich genau die Hälfte der Würste (man stelle sich hier einen in der Mitte zerteilten Ring Fleischwurst vor) musste passen. Dies betraf Wixi (familiär), Pluto (Covid [Pluto] 19 im Anflug?!), Kerschi (privat), Mossi (privat) und die Körbe (mit den alten Hessen on Tour). Die beiden letzteren fröhnten zumindest einem guten Alternativprogramm in guter Gesellschaft. Bleibt zu hoffen, dass sie sich bei dem ein oder anderen Sportskameraden angeschaut haben wie man mit großer Nase optimal in fremden Gefilden schnuppern kann. Leider war der Liveticker irgendwann abrupt beendet so dass man da ergebnisoffen geblieben. Bonno ist aber optimistisch, dass der ein oder andere alte Hesse, der zu Hause täglich die Möglichkeit nutzt sein Fallussymbol in Szene zu setzen, auch auf Tour mal eben den Hasen polieren konnte.

Durch Abwesenheit von Kegelvater Pluto bekam Bamsi in seiner Rolle als Kegelmutti erstmals seit einigen Jahren die Möglichkeit den Abend per Rede zu eröffnen und die anwesenden Würste samt Gastkegler Minihüpper zu begrüßen – dies tat er selbstverständlich gern, ohne dabei zu lange rum zu lamentieren. Die Motivation war bei allen zu sehen und so dauerte es nicht lange, dass das obligatorische „Auf die Würste“ die Eröffnungsworte beendete und Hülse, der zum zweiten Mal in Folge zum Monatskegeln erschienen war, das Spiel eröffnete. Und wie, es wurde direkt abgeräumt, was ein Brett. Und weil die Bretter durch die ganzen umgefallenen Fichten (sind die Monokultur verfechtenden Waldbauern selbst Schuld) noch dicker geworden sind war es Bonno der direkt noch einen Abräumer hinterher legte. Ein Auftakt nach Maß für die beiden Sportkegler, da mussten die andern erstmal nachlegen. An den Auftakt kann ich mich auch ohne meine Aufzeichnungen noch ganz gut erinnern, danach plätscherte das sportliche Geschehen so ein wenig vor sich hin – das Niveau war gut, nicht herausragend aber gut und das Spielt barg auf jeden Fall Spannung weil, hinter dem Spitzenreiter Schroke, von Anfang bis Ende immer Wechsel an den Platzierungen möglich waren.  Insbesondere Bonno aber zeigte eine sehr gute Form und konnte sich bis vor der letzten Runde auf Rang zwei halten. Gute Form zeigten die Würste auch wie gewohnt am Glas – die üblichen Bierrunden wurden ergänzt durch einige zu gebende Schnapsrunden – Geburtstage, Gastkegler, Verlobungen – da war einiges drin und verhalf dazu, dass es durchaus immer lustiger wurde. Das Ganze ging leider auch so weit, dass, ich erstatte hiermit Selbstanzeige, der Chronist an Gedächtnisschwund leidet und dummerweise auch die Aufzeichnungen des Abends in der Kneipe liegen gelassen wurden. Daher fällt die Chronik diese Reise etwas verkürzt aus. Aber, und dass ist in Erinnerung geblieben: Nach langer Zeit konnte man endlich mal wieder die Chance nutzen, bedingt dadurch, dass nicht so viele da waren und um Korbs Patrick auf die Palme zu bringen, und Fuchsjagd spielen. Das hat auf jeden Fall mal wieder Bock gemacht und den Schnapsumsatz nochmal angekurbelt. Top. Zweitens: Aus persönlicher Sicht und ein weiteres Indiz dafür, dass das Abschaffen der unsäglichen 88er Regel korrekt war: Wäre Schluss gewesen wenn der erste Kegelbruder mit erste Möglichkeit die 88 erzielt hätte wäre ich vorletzter geworden. So konnte man weiterspielen und gegen Ende nochmal mit etwas Glück sich auf den zweiten Platz nach vorne Kegeln. Das, Eigenlob stinkt und hier müffelt es extrem, war bockstark von mir selbst und hatte mich auch etwas stolz gemacht. Und hat mich vor allem darin bestätigt, dass die 88 er Regel der größte Bockmist in der langen Geschichte der Wurstpumpen war ;-)…