2008

1.Wurstpumpen? Kenn ich nicht… Wir schreiben den 21.03.2008, mehrere Ahnungslose haben sich in einer Bar im Rumbecker Mühlbachtal versammelt um einen Kegelclub zu gründen. Spektakulär oder? Okay, ein bisschen Vorgeschichte kann ich mir nicht verkneifen. Das Jahr 2008 ist noch keine 365 Stunden alt, da saßen vier hier namentlich schon mehrfach erwähnte Leute in einer Arnsberger Gastronomie mit schöner Aussicht und erzählten von der guten alten Zeit, all‘ die guten alten Geschichten. Älter als 10 Jahre waren die zwar nicht, die jüngste vielleicht zwei Tage, aber man erzählte sich etwas. Eine dieser Geschichten ging aber plötzlich weiter zurück. Waren wir hier nicht mal mit dem Fußball kegeln? Leuchtende Augen, angeregtes Nachdenken und es wurde an den Jugendraum Kegelabend in einem etwas zu teuer geratenen Pizzarestaurant auf der Clemens-August-Straße erinnert. Natürlich wurde die Kegelbahn in der „Schönen Aussicht“ noch am selben Abend gemietet und die ersten Leute standen auch schon fest. Das erste Kegeln, noch ohne Namen, Club und Ahnung, verlief überraschend gut und schnell wurde sich geeinigt, das machen wir noch einmal. ZEITSPRUNG Eine Woche später wurde aus dem „nochmal“ bereits die Gründung eines Kegelclubs. Am 21.03.2008 sollte es dann endlich soweit sein. Geschädigt von dem dreißigsten Geburtstag Rumbecker Dorfprominenz versammelten sich die motivierten Kegelbrüder zusammen mit einer Dose ranzig aussehender Oliven vom netten Gyros-Lieferanten in Leiße’s Bar und philosophierten ein Regelwerk zusammen. Plötzlich stand auch schon die erste Hürde im Raum. Ob es nun Top(f) 5 oder 6 der Tagesordnung war oder auch ein komplett anderer ist heute nicht mehr wichtig. Wichter war der Inhalt: Name. Einfach „Name“. Kurz und schmerzloses „Name“, mehr nicht. Wie sollten wir uns denn schon nennen, brauchen wir überhaupt einen Namen? Unter der Woche machten sich, dem Kegelgott sei Dank, schon mal die ersten Leute Gedanken. „Eine Scheibe Wurst auf’s Brot“ stand nicht schlecht im Kurs. Der Kegelclub „Eine Scheibe Wurst aufs Brot“ bitte auf Bahn zwei! „Eine Scheibe Wurst aufs Brot“, nette Vorstellung, wurde natürlich abgewiesen. Ähnlich ging es den Namen: Eine Scheibe Käse auf’s Brot, Dennis’s Kegelclub,…‘s Kegelclub Wirklich unwichtig für spätere Recherchen ist der Fakt, dass der Name „Die Rektale Vergeltung“ niemals zur Wahl stand. Auch wurde Tokio Hotel nicht nach uns benannt und andersrum. Wirklich einig konnten wir uns nicht werden. Sollten es tatsächlich die „Pumpenknacker“ werden? Nö, soviel dazu. Pluto Reckwald brachte plötzlich einen so wichtigen, wenn auch so leicht nicht zu erklärenden Vergleich auf. Eine Behauptung, kann man sagen. „Die Oliven sehen aus wie Wurstkrümel!“ So blödsinnig dieser Satz war, ein Wort blieb hängen – Wurstkrümel. Die Wahl viel geteilt aus. 50% Pumpenknacker, 50% Wurstkrümel. Der frisch gekrönte Kegelvater schlug vor die Wörter einfach zu kombinieren. Pumpenwürste? Wurstknacker? Pumpenkrümel? Wortneuschöpfungen standen an dem Abend höher denn je im Kurs, am Ende sollten es die Wurstpumpen werden. Das erste Kegeln unter neuem Namen oder besser gesagt das Geburtskegeln der Wurstpumpen übertraf den ersten Kegelabend maßlos. Auch wenn das eine Todsünde sein mag, scheiss doch einfach drauf. Genau an diesem Abend wurde klar wie viel wert der Club schon jetzt gewesen war. Plötzlich waren all‘ die alten Geschichten wieder greifbar nah und wurden selbstverständlich bis ins letzte Detail ausklamüsert. Ein erstes Highlight konnten die Pumpen schon nach kurzer Zeit verbuchen. Das Rumbecker Dorftunier stand an und als frisch gegründeter, in dieser Konstellation natürlich heiß wie Frittenfett und dem Fußball natürlich völlig fremder, Kegelclub fieberten wir mit. Wir kamen als unbekannte und gingen mit dem Pokal nach Hause, keine schlechte Leistung. Fußball und Kegeln scheinen irgendetwas gemein zu haben… Unter der freundlichen Zustimmung unserer Stammwirte wurde der Pokal feierlich auf der Fensterbank platziert und wacht nun ein Jahr lang dort. Gereinigt wurde er natürlich vorher und ungleich dem Titelgewinn des Jugendraums im Jahre 2005 wurde das Siegerschild sehr schnell mit unserem Namen ergänzt. Nach einem halben Jahr ernstem Wettkampf hatten wir uns wieder zurück zum Geburtsort hingezogen gefühlt und hielten die erste Halbjahreshauptversammlung in der Geschichte der Wurstpumpen ab. Frank Reckwald, André Reckwald, Stephan Kersch, Patrick Korb, Jasmin Rose, Frank Wistuba, Dennis Stratmann und Fabian Leiße erhielten das bis dato höchste Lob in der Geschichte der Wurstpumpen, eine Urkunde zur halbjährigen Mitgliedschaft. Obwohl wir viel zu spät mit der Versammlung angefangen hatten, die legendären Oliven schon auf dem Tisch standen und eigentlich niemand mehr wirklich diskutieren wollte taten wir dieses noch muntere zweieinhalb Stunden weiter. Irgendwann gegen 1 Uhr morgens war auch das letzte Thema vom Tisch und die erschöpften Mitglieder konnten sich getrost an die Kiste schmeißen. Bei den nächsten Kegelabenden stand die Kegelfahrt in die Eismecke im Vordergrund. Wer was wo machen sollte, wer wann wo anruft und wie das ganze überhaupt von statten gehen sollte wurde besprochen. In der Zwischenzeit konnte man den noch aus alten Jugendraumtagen bekannten Thomas Klahold als aktiven Kegelbruder gewinnen. Wer konnte bitte ahnen das Thommy kegeln kann? Dann stand schon die Fahrt vor der Tür. Der Stratmännige Dennis und der Kegelpapa lieferten sich in der ersten Nacht, geradeweg beim Verdauen niederländischer Spezialitäten (wir waren vorher beim Holländer in Bestwig kegeln, für diejenigen die jetzt etwas anderes vermuteten), ein Duell bei der Reise nach Jerusalem. Ein Pfannenwender fand die Pfanne zu Warm und einige Mägen fanden das Bier und vor allem den Schnaps beim besten Willen nicht lecker. Der Rest des Jahres verlief ruhig und gewöhnlich. Im Dezember gab es allerdings eine Sensation. Das Kegeln fiel aus. Gestrichen, fertig. Stattdessen trafen sich die „Freunde der Nacht und des Bechers“ um mal ein Zitat in den Raum zu werfen im Tennisheim zur gemütlichen Bier-Wichteln-Grünkohl-Weihnachtslieder-Feier. Eine gute Mischung wie sich herausstellte.