Kegeltour 2023
Lange war gerätselt worden und spätestens ab dem Montag vor Beginn der Kegeltour im Jahr 2023 schossen die Spekulationen über die etwaige Destination in alle Richtungen. Norderney, Leiwen, vielleicht doch ein Trip in eine Großstadt – Samba Zug oder Anreise auf konventionelle Art??! Die Ideen im Kreise der Würste gingen, im wahrsten Sinne des Wortes, in alle Richtungen. Und so wurde es Zeit, dass der große Tag endlich anbrach und sich eine durstige und gut gelaunte Truppe von insgesamt 12 Würsten am Freitagmorgen bereits in der Dunkelheit um 0700 Uhr am Oeventroper Bahnhof zur Abfahrt versammelte. Es fehlten diese Reise lediglich und leider Pluto und Vossi. Einen Dämpfer der unerwarteten Art musste man allerdings bereits schon Vorfeld der Tour einstecken: Unser langjähriges und liebgewonnenes Mitglied Hülse verkündete nämlich zwei Tage vor der Fahrt plötzlich und unerwartet seinen Abschied von den Wurstpumpen. Bei aller Traurigkeit von Hülses Entscheidung – spätestens da sollte es dann auch jeder gerafft haben, dass es unsere Aufgabe ist, den Jungen mit einer unvergesslichen letzten Kegeltour gebührend aus dem Kreise der Wurstpumpen zu verabschieden. Aber auch nur vorrübergehend!! Dementsprechend motiviert machte sich unsere Reisegruppe dann mit der regionalen Bimmelbahn auf in Richtung des Hauptbahnhofs der Dortmunder Bierhauptstadt. Hier sollte nochmal genug Zeit sein sich mit (einem Palettenwagen) frischen Bier einzudecken, einen Strahl Wasser ins Container-Pissoir zu setzen oder nochmal feste Nahrung zu besorgen. Und hier war auch der Ort, an dem das Geheimnis um das Tour Ziel nicht unter dem Deckmantel gehalten werden konnte. Die rot gekleidete und demnach gut als Müller-Mitarbeiterin-Mäggy erkennbare Dame, welche sich bei uns in der Runde gesellte, setzte das Orgateam unter Zugzwang und somit konnte nicht mehr um den heißen Brei drumherum gelabert werden: Der Müller Tanz Zug sollte uns tief in die ostdeutsche Zone, nach Halle an der Saale, bringen. Dort erwartete uns die berühmt berüchtigte Partydestination „Hallorca“ – selbstverständlich im typisch spanischen Flair mit kilometerlangem Sandstrand, Sangria in Eimern, Palmen und überall spanischen Flaggen. Endlich mal ein akzeptabler Nationalstolz im Osten Deutschlands. Zur Anfahrt sei noch gesagt, dass es, nachdem es mit einstündiger Verspätung endlich in Dortmund losging, eine lockere, ausgelassene und kurzweilige Fahrt war. Einige verbrachten die Zeit überwiegend mit den Brüdern im Abteil, andere wiederum nutzten die Zeit um im Partyabteil schonmal in Ballermannlaune zu kommen. Vor Ort angekommen wurde man erstmal standesgemäß mit Brat-im-Bröt und leckerem Ketchup begrüßt bevor dann die Zimmer bezogen wurden und die nächsten Kaltgetränke in die Kehlen flossen. Alsbald ging es bereits zum Abendbrot in der großen spanischen Tapasbar. Dort erwarteten uns typische spanische kulinarische Genüsse wie Frikadellen, Wienerschnitzel, Braten und und und. Lecker und eine solide Grundlage für alles was noch folgen sollte. Schön auch, wie man die erwähnten Tapas zwischen idyllisch wirkenden spanischen Wasserquellen anrichtete – dieses Ambiente versetzte einen gedanklich wirklich ganz schnell nach Andalusien. Nach Einnahme der Mahlzeit schaute eine große Truppe der Wurstpumpen, teils sogar in Trikot, dem altehrwürdigen BVB beim Freitagsabendspiel der Bundesliga zu ehe es dann in die Tanzräumlichkeiten und in die Nacht ging. Es muss auf jeden Fall eine gute Party gewesen sein, denn ein Kegelbruder schaffte es, unter unbekannten Umständen, sich nachts irgendwie auf einem Nachbarzimmer in der Besucherritze zwischen zwei fremden Herren wiederzufinden. Zumal er sich vorher auf dem eigenen Zimmer zumindest schon einem Teil seiner Kleidung entledigt haben muss. Die Rekonstruktion gelang leider nicht, aber immerhin konnte im Nachhinein aufgeklärt werden, um welche Herren es sich handelte. Nach einer kurzen Nacht versammelten sich die Kegelbrüder, mehr oder weniger fit, peu à peu in der Frühstückshalle. Hier konnte der Vorabend in Ruhe analysiert, eine Grundlage geschaffen und die ersten kühlen Drinks des Tages genossen werden. Im Anschluss bestand die Möglichkeit sich zum Frühschoppen an der Playa von Halle Peißen einzufinden. Bei sich deutlich besserndem Wetter konnte man tatsächlich in kurzer Hose in der Sonne verweilen und die Zeit unter Freunden genießen. Dennoch bestand bei einigen Würsten die Motivation die Gegend etwas zu erkunden und so wurde der Plan geschmiedet, gegen Mittag ins nahelegende Leuna- ach quatsch, Kurt-Wabbel-Stadion aufzubrechen um den örtlichen Drittligist Chemie Halle gegen die Kicker vom Jahn Regensburg zum Sieg zu schreien. Lediglich Kerschi, Schroke und Liverpoolkorb blieben an der Playa, für den Rest war Fussball angesagt. Nach kurzer Anfahrt mit drei Taxen fand man sich schnell am Stadion ein. Nachdem noch leckere Kaltschalen vernichtet wurden und man sich mit reichlich Chemie Halle Merch eingedeckt hatte ging es schnell durchs Mundloch auf die Tribünen wo man das satte Grün erblicken konnte. Das Stadion füllte sich langsam und war, auch aufgrund des zuletzt ausbleibenden Erfolgs der Hallenser, nur zu zweidritteln gefüllt. Dies sollt der Stimmung allerdings keinen Abbruch tun. Nach einem kurzen Blick ins Stadionheft war es auch bereits soweit und die Teams betraten das Spielfeld. Das Geschehen auf dem Feld ist schnell abgehandelt, wir sehen ein mäßiges Drittligaspiel in dem sich der auswärtige Favorit aus Regensburg am Ende knapp durchsetzt und unsere Jungs von Chemie Halle noch tiefer in die Abstiegsmisere schießt. An Support der Würste hat es nicht gelegen. Attestierte Vorsänger Matze (der Typ mit dem Wackeldackelkopp und der ausgewaschenen Mütze) der Kurve eine gute Mitmachquote und mahnte zeitgleich die verbesserungswürdige Lautstärke an so durften die anwesenden Würste sich davon nicht angesprochen fühlen. Wir haben auf den Rängen alles gegeben und verließen das Stadion mit doch teils arg lädierten Stimmbändern. Drauf geschissen, neuen Sympathieclub gewonnen und in dem Sinne werden sich sicher einige Wurstpumpen schon am Folgewochenende der Tour, „scheiss egal ob mit Fahrrad oder Schiff – alle nach ULM“ aufmachen um den Bock gemeinsam mit Chemie umzustoßen. Kurze Frage noch: „Was machen wir mit Wessi-Schweinen?“ – Die Antwort auf die Frage gilt es noch zu klären aber eins steht fest: „Lok und Halle – nur Kaputte“. Nachdem Kick ging es dann zügig mit dem Tacker wieder zurück an die Playa wo uns der Rest schon erwartete. Auch diese drei hatten sich den Nachmittag über mit Fußball schauen die Zeit vertrieben und Bekanntschaft mit einem netten älteren Herren gemacht. Dieser ermunterte auch einen jungen Mann, der mit einer Gummipuppe in der Hand an der fußballschauenden Gemeinschaft vorbeilief doch bitte ein (Achtung, jetzt kommt‘s😊) GUMMI – zu benutzen. Netter Mensch. Zügig ging es dann weiter zum abendlichen Buffet, wo uns, wieder typisch Mallorca, ein bayerischer Abend erwartete an dem es schmackhafte Weißwürschtel, Leberkäs, Brezen und weitere Leckereien gab. Kurzzeitig kam es, fast wie original am Ballermann, zu einer tätlichen Auseinandersetzung im Essenssaal – eine anwesende Wurstpumpe verwechselte wohl die Buffettafel mit dem Teller eines Gastes welcher dieses gar nicht witzig fand und bereit war, nach Faustrecht um seinen Knödel zu kämpfen. Die Streithähne konnten aber noch im letzten Moment voneinander getrennt werden. Dank an dieser Stelle an Bonno für Deine Unterstützung – einmal Ketchupbruder, immer Ketchupbruder! Und so nahm so langsam auch der zweite Abend an Fahrt auf und es konnte noch das ein oder andere frische alkoholhaltige Getränk zu sich genommen werden – wahlweise an der Bartheke (vergleichbar mit dem Bamboleo am B6) oder dem Hallenser Megapark im Keller des Hotels. Noch nicht von Firma Müller angeboten war eine (un)geführte Tour durch die Katakomben des Hotels wo man sich für ein Leben lang mit Bacardi Vorräten hätte versorgen können und den Spind einer Mitarbeiterin inspizieren konnte. Vermutlich wird sie irgendwann vom Duft ihres eigenes Parfums umkommen. Irgendwann wurde man von der „Hotel-Policía“ abgeführt und zurück in den Megapark geleitet. Da wurde wohl Gnade vor Recht walten lassen. Der Abend verlief dann weitestgehend entspannt und irgendwann hieß es dann ab in die Falle. Auf dem Weg dorthin nutzte ein Kegelbruder nochmal flink die Gelegenheit seine Notdurft in der Hotellobby und ihm Fahrstuhl zu verrichten. Wenn er muss, dann muss er halt. Soweit bekannt fand dann auch ein jeder an diesem Abend auch tatsächlich seine richtige Liege.
Vor dem Abschied nehmen wurde nochmals entspannt das Frühstück eingenommen und sich für die anstehende Rückreise gestärkt. Hier bestand natürlich auch die Möglichkeit der Pegelauffrischung welche man natürlich nutzte. Während man noch entspannt über die Geschehnisse am Vortag fachsimpelte standen plötzlich drei halbstarke in schwarz gekleidete Security Mitarbeiter mit eindeutig der Zone zuzuordnendem Akzent und die Reiseleitung der Firma Müller Tours vor den anwesenden Kegelbrüdern. Sie hielten uns unmissverständlich dazu an, „sofort die gestohlenen Dinge des Hotels“, welche durch Mitglieder unseres Clubs entwendet worden seien, „herauszurücken“. Nach mehreren Rückfragen und Beteuerungen nichts entwendet zu haben kristallisierte sich heraus, dass es um eine Dekoschnittlauchpflanze handele, welche das Objekt der Begierde gewesen sein soll. Man habt ihr Probleme im Osten, Dekoschnittlauch – geht’s noch? Man kam sich vor als hätte man aktiv im Kreml an Putins Seite gesessen und würde nun am Kriegsverbrechertribunal in Den Haag angeklagt. Das Personal verschaffte sich aufgrund des Verdachts sogar ungefragt Zugang zu zwei Zimmern der Wurstpumpen. Gut, der Stein des Anstoßes war, dass Bonno und Bamsi mehrfach versuchten die oben erwähnten spanischen Wasserquellen welche dekomäßig das Buffet verschönten zu entwenden. Aus Spaß, was bitte soll man mit so einem scheiß Brunnen anfangen?? Auch das hatte bereits den Hotelleiter auf den Plan gerufen der mit den Worten „machst du das nochmal haue ich dir einen auf die Fresse“ für Ordnung sorgte. Coole Socken seid ihr da in der Zone. Kriegt eure eigenen Probleme da in den Griff Kerl…
… kurz nach der Anklage und der damit verbundenen Aufregung hieß es dann auschecken und auf in die Busse Richtung Bahnhof. Während der entspannten Busfahrt wurde nochmal der ein oder andere Fangesang von Chemie Halle geträllert was bei vielen gut ankam – „die Jungs hatten auf jeden Fall ein gutes Wochenende“ – vollkommene Zustimmung. Auch konnte sich hier das Rätsel um die beiden Bettnachbarn des am Freitag auf dem falschen Zimmer klären was für großes Gelächter bei allen Mitfahrern sorgte. Am Halleschen Bannöf noch schnell nen Döner und nen kalten Halben geshoppt und dann ging es schon mit der Sambarakete Richtung Heimat. Eine entspannte aber dennoch feuchtfröhliche und lustige Rückfahrt endete dann eine Stunde eher als erwartet in heimischen Gefilden wo es einige Jungs direkt nach Hause verschlug während andere noch zum Essen und Biertrinken zu Brennen Michael in die Kneipe gingen. Dort traf man noch auf die ebenfalls auf Fahrt gewesenen Alten Herren des TuS Oeventrop und so endete auch dieser Abend für den hier schreibenden Kegelbruder mit Thekenschluss um 23 Uhr.
Zusammenfassend: Besten Dank für die hervorragende Orga an Kerschi, Patta und Schroke – die Tour war gut durchgeplant und es hat alles wunderbar geklappt. Es waren tolle Tage im Kreise des Kegelclubs und man freut sich schon bei den folgenden Kegelabenden über die ein oder andere Geschichte herzhaft zu lachen. Und, nach der Tour ist vor der Tour – man darf gespannt sein, wo es uns dann in zwei Jahren hin verschlagen wird – am Besten in kompletter Stärke & mit Hülse!!!